Das Projekt AQUA − Alphabetisierung als Querschnittsaufgabe − des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. (DVV) hat sich zum Ziel gesetzt, die in der eigenen Projektarbeit des Verbands entstandenen Angebote und Produkte auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und Maßnahmen zu entwickeln, wie diese systematisch und flächendeckend in die Praxis transferiert werden können. In den vergangenen Jahren hat der DVV insbesondere in der Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien und im Bereich der Professionalisierung des Grundbilundgspersonals Produkte wie Rahmencurricula oder Fortbildungskonzepte entwickelt.

Im Jahr 2019 hat sich das Projekt für den letztgenannten Punkt auch einer neuen Zielgruppe zugewendet – den haupt-, neben- und ehrenamtlich Beschäftigten in Mehrgenerationenhäusern. Seit 2018 können Mehrgenerationenhäuser bundesweit Veranstaltungen in einem Sonderschwerpunkt zum Thema Alphabetisierung und Grundbildung durchführen. Um das Personal – Planer*innen, Koordinator*innen und auch ehrenamtlich Tätige – beim Einstieg in die Grundbildungsarbeit zu unterstützen wurde im Projekt AQUA eine dreiteilige Schulungsreihe konzipiert.

Die Schulungsreihe startete mit einer Sensibilisierungsschulung zur Ansprache von Personen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten und erörterte in zwei weiteren Veranstaltungen wie niedrigschwellige Lernangebote gestaltet werden können und welche Formate für die spezielle Zielgruppe der Eltern geeignet sind. Kernfragen waren dabei:

  • Wie können Personen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten sensibel angesprochen und zum Lernen motiviert werden?
  • Was muss bei der Organisation von passenden Lernangeboten beachtet werden?
  • Was sind geeignete Materialien für Lernangebote?
  • Wie können Teilnehmer*innen für das Lernangebot gefunden und geworben werden?

Die Konzepte sind für jede*n frei zugänglich und einfach umzusetzen. Es werden Beispiele aus der Praxis gezeigt und Ideen für den Transfer in der eigenen Einrichtung entwickelt.

Über das Jahr verteilt haben wir im Projekt gemeinsam mit unseren Trainerinnen in 15 Veranstaltungen mehr als 200 Teilnehmer*innen geschult. Koordinator*innen und ehrenamtlich Tätige hatten die Chance das Gehörte gemeinsam zu diskutieren, was auf beiden Seiten zu einem großen Erkenntnisgewinn führte. Die Schulungen wurden als Tagesveranstaltungen angesetzt, daher gab es genügend Möglichkeiten für den gemeinsamen Austausch. Best-Practice Beispiele wurden ebenso geteilt wie Ideen oder Pläne, die noch nicht umgesetzt werden konnten. Die regionale Vernetzung der MGH untereinander hat sich dabei besonders bewährt, da alle Parteien voneinander profitieren konnten.

Auch wenn die Präsenzschulungen gut angenommen und als wichtig für den Austausch betrachtet wurden, nahmen wir uns für das Jahr 2020 vor, die Konzepte zusätzlich in Online-Schulungen zu übersetzen, um Teilnehmer*innen mehr Flexibilität beim Lernen bieten zu können. Zusammen mit einem der führenden Anbieter von Online-Schulungen, der Agentur Fischer, Knoblauch und Co. in München, wurde ein modernes Selbstlerninstrument mit alltagsnahen Protagonisten in realistischen Settings konzipiert.

So stehen interessierten Einrichtungen und MGH jetzt drei verschiedene Schulungsmöglichkeiten offen – in Präsenz, als Blended-Learning Format mit einer Mischung aus Präsenz- und Online-Phasen oder das selbstgesteuerte Lernen. Die Online-Schulungen stehen kostenfrei auf www.vhs-onlineschulung.de zum Selbstlernen zur Verfügung. Nach einer kurzen einmaligen Registrierung können Nutzer*innen die modular aufgebauten Schulungen in ihrem eigenen Tempo bearbeiten.

Möchten User*innen die Schulung pausieren, wird ihr Lernstand automatisch gespeichert, sodass sie die Module ohne Probleme zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen können. Mithilfe der Speicherfunktion wird der Lernprozess für die Teilnehmer*innen transparenter gemacht. Ein weiterer Pluspunkt – User*innen können sich jederzeit ihre Lernerfolge vor Augen führen und bleiben motiviert. Außerdem sorgen animierte Sequenzen mit interaktiven Übungen für Abwechslung und vermeiden eintöniges „Frontallernen“.

Hört sich spannend an? Dann klicken Sie sich jetzt rein!

von Eva Heinen, Referentin AQUA, Deutscher Volkshochschul-Verband